Geschichte

 

Die Stadt Grabów nad Prosną blickt auf eine reiche Geschichte und Tradition zurück. Im frühen Mittelalter befanden sich hier ein königliches Dorf, eine Burg und eine Handelssiedlung an ihrem Fuß. Zum ersten Mal wird Grabów als ein königliches Dorf an der Prosna 1264 urkundlich erwähnt. Der Dorfpächter war damals der Posener Woiwode Beniamin Zaremba. Über ein Schloss in Grabów berichten Urkunden aus dem Jahr 1366. Der Name Grabów taucht zum ersten Mal als Bezeichnung für die Siedlung und das Schloss in einer Urkunde aus dem Jahr 1391. Der Name der Stadt ist wahrscheinlich auf ihre Lage in einem Buchenwald am Ufer der Prosna zurückzuführen. Am 20. August 1416 in Wiślica folgte der König Wladyslaw II. Jagiello der Bitte des damaligen Sieradzer Kastellaners Marcin Zaremba von Kalinowa und verlieh der Siedlung Grabów das Magdeburger Stadtrecht. Die Stadt gewann dadurch große Möglichkeiten im Rahmen der Selbstverwaltung, die nicht wie früher auf Bräuchen sondern auf amtlichen Grundlagen beruhten.

Grabów war eine königliche Stadt, die an wichtigen Handelsstraßen gelegen und Sitz einer Landstarostei war. Anfänglich war die Stadt mit dem Wieluner Land und bis Ende des 18. Jahrhunderts mit der Sieradzer Woiwodschaft verbunden. Sie entwickelte sich als ein Handwerkszentrum (insbesondere der Tuchmacherei und der Bierbrauerei), ein Handels- und Landwirtschaftszentrum sowie ein Zentrum der Eisenhüttenindustrie, in der Raseneisenerz verhüttet wurde. Eine wichtige Rolle in der Geschichte der Stadt spielte die Kirche, insbesondere seit der Mitte des 17. Jahrhunderts, als die Franziskaner in der Stadt angesiedelt wurden. Zwischen 1815 – 1918 war Grabów eine Grenzstadt auf der preußischen Seite der Grenze zu Russland. Es verlor seine bisherige Bedeutung und wurde zu einem provinziellen Ort. 1918 erlangte Polen seine Unabhängigkeit zurück. Die Einwohner der Stadt beteiligten sich aktiv an nationalen Aufständen in den Jahren 1830-1831, 1863-1864 und 1918-1919. Am 21. Januar 1945 wurde Grabów von der Naziherrschaft befreit.

Zahlreiche Seuchen und Verwüstungen, die durch die Kämpfe und durchziehende Militärtruppen angerichtet wurden, verursachten Migrationen. Dementsprechend schwankte die Anzahl der Stadteinwohner stets. Man kann annehmen, dass Grabów bis Ende des. 17. Jahrhundert ca. 300 bis 400 Einwohner hatte. Größtenteils waren es Polen, wobei insbesondere nach der zweiten Teilung Polens im Jahre 1793 auch Juden und Deutsche zahlreich vertreten waren. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts lag die Anzahl der Stadteinwohner bei ca. 1500 – 1900 Personen.

Das Stadtwappen von Grabów nad Prosną, das bereits im 15. Jahrhundert auf Siegeln dargestellt und offiziell 1939 genehmigt wurde, ist ein Pelikan – ein weißer Vogel, der auf einem grünen Nest steht und mit eigenem Blut drei Küken füttert. Nach einer Legende geschah es in der Zeit einer Seuche, dass die verzweifelten Mütter ihre Kinder mit eigenem Blut nährten.

Die Stadt und Gemeinde an der Prosna sind ein idealer Platz für Menschen, die des Getöses und des Gedränges müde sind. Im Unterschied zu bekannten, überfüllten und oft übertrieben angepriesenen Kurorten ist es hier den Touristen möglich, sich in aller Ruhe im Schoß der Natur zu erholen. Das Angebot unserer Gemeinde ist sehr reich, und die Besucher, die sich nach kulturellen Erlebnissen sehnen, werden sicherlich keine Langeweile verspüren. Unsere Gemeinde kann den Touristen die bedeutendsten Plätze anbieten, die bekannt aber zugleich nicht banal sind und die Umgebung von Grabów würdig repräsentieren. Dies ist erst ein Vorgeschmack vom richtigen kulturellen Abenteuer, bei dessen Verfolgung es am schönsten ist, etwas zufällig alleine zu entdecken.

 

Karolina Sadowska